Der Planungsverband Ingolstadt, zu dem auch die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg gehören, plant bei den Vorranggebieten für Windkraftanlagen mit Referenzanlagen von 266m Gesamthöhe und einem aus Sicht der Windkraftplaner „zumutbaren“ Mindestabstand von lediglich 520m, um die Vorgaben des unsäglichen und als planwirtschaftlichen Ansatz konzipierten „Wind-an-Land-Gesetzes“ der gescheiterten Bundesregierung umzusetzen. Damit wird die seinerzeit versöhnliche 10H-Regelung zu einem absolut unangemessenen 2H-Bedrängungsszenario umgestaltet. Aktuelle WKA erreichen eine Gesamthöhe von 300m und erfordern Fundamente aus bis zu 10.000 Kubikmetern Stahlbeton. Der Rotordurchmesser des derzeit weltweit größten Onshore-Windrads aus China beträgt 270m, deren Rotorfläche 57.250qm. In der Lausitz wird bereits ein 370m hoher „Windhöhenturm“ errichtet. Während auf dem Ingolstädter Gebiet „leider“ keine Flächen ausweisbar sind, werden für Schernfeld, Pollenfeld, Titting und Ilmmünster zwischen 20%-30% der Gemeindefläche für eine bevorzugte WKA-Ansiedlung in nächster Nähe vorgesehen, viele weitere, vor allem kleine Gemeinden, quasi umzingelt. In Gungolding, Walting, Gachenbach, etc. wird Positionierung auf erhabenem Gelände im Süden die ohnedies erdrückende Wirkung nochmals deutlich verstärken. Die brutalen Dimensionen einer Unmenge an monströsen Windkraftanlagen sind kaum vorstellbar und abstrakt. Im konkreten Fall aber wird die Lebensqualität nicht nur in den betroffenen Gemeinden massiv sinken. Die für die Anwohnergemeinden ab 2025 vorgesehene finanzielle Beteiligung von 0,3 Cent pro kWh vermag diesen Verlust nicht ansatzweise zu kompensieren. Das Landschaftsbild in weiten Bereichen des „Naturpark Altmühltal“ und der Holledau würde bis hin zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Druck gerade durch die landschaftsinvasive Windkraftnutzung wird in jedem Fall deutlich zunehmen. Der Primärenergiebedarf Deutschlands wird im Jahr 2050 dem „Barometer der Energiewende“ des Fraunhofer Instituts zufolge bei 2.400 TWh liegen, die Windkraft soll dabei einen Beitrag von 560 TWh leisten und es werden Energieimporte von mehr als 900 TWh unterstellt. In der Vorstellung der Windkraft-Profiteure sind jedoch noch viel ambitioniertere Ausbauziele denkbar. Gegen solche Ziele nimmt sich der durch das Statistische Bundesamt für das windreiche Jahr 2023 ausgewiesene Beitrag von 140 TWh noch bescheiden aus. Die in den Szenarien für 2050 durch Windkraft zu deckende Stromlücke ist also gewaltig, auch weil Deutschland bei der Energieversorgung weltweit einen für eine Industrienation riskanten und viele Arbeitsplätze gefährdenden Sonderweg geht. Damit ist leider davon auszugehen, dass viele der Vorranggebiete für Windkraftnutzung mit den jeweils größtmöglichen Anlagen bestückt werden. Somit ist es höchste Zeit, klar Position gegen die im ländlichen Raum übergriffige Windkraftplanung zu beziehen und sich nach Kräften dagegen zur Wehr zu setzen. Es gilt, unsere schönen und lebenswerten Landschaften für uns und unsere Kinder zu erhalten und nicht einer Energiepolitik zu opfern, die jedes Maß verloren hat!