DK-Leserbrief zu „Eigennützige Ziele“: Windkraft ja – aber bitte nachhaltig!
Wann begreift es auch ein Herr Loderer, Vorsitzender des Energiebündels Eichstätt? Die Mitglieder der Bürgerinitiative Böhmfeld sind keine Atomkraftbefürworter, keine Verhinderer der Energiewende! In seinem Leserbrief vom 6.6.2013 spricht Herr Loderer, den „besorgten“ Bürgern ihre Glaubwürdigkeit ab. Er suggeriert, es ginge bei der Forderung nach sozialverträglichen Abständen eigentlich um die Verhinderung von Windkraftanlagen, unterstellt Angstmache und die Konstruktion von Gründen.
Doch uns geht es schlichtweg darum, dass die Energiewende bei uns vor Ort im Einklang mit den Interessen der Anwohner gestaltet und damit nachhaltig zum Erfolg geführt wird. So haben wir alternative Standorte vorgeschlagen, die die Nutzung von Windkraft ermöglichen, die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden angeregt (siehe Planungen Schernfeld, Raitenbuch) und in einer Petition an die Gemeinde einen sehr moderaten Mindestabstand von 1.400 m (10-fache Nabenhöhe) gefordert. Die Integration von Bürgern bei der Umsetzung von Windkraftanlagen sind doch eigentlich auch die Ziele des Energiebündels, so könnte man glauben. Offenbar sind wir aber aus Sicht von Herrn Loderer nicht bereit, hinreichende Opfer für den wünschenswerten Ausbau der erneuerbaren Energien zu erbringen: In Böhmfeld wurde eine Bauvoranfrage mit zwei WKA mit jeweils rd. 207 m Gesamthöhe (149 Rotorhöhe, Rotor mit 115m Durchmesser / rd. 10.400 qm) gestellt, die in einer Entfernung von nur 1.000 m und 1.200 m in südwestlicher Ausrichtung zur Gemeinde errichtet werden sollen. Während die WKA inzwischen geradezu gigantische Ausmaße erreichen, sind die Richt- und Grenzwerte unverändert geblieben. Das Verhältnis von Abstand der WKA zur Wohnbebauung und der Höhe der WKA ist durch das stetige Größenwachstum außer Balance geraten. An dieser Stelle mag sich ein jeder Leser und Herr Loderer selber fragen, ob einem als betroffener Anwohner da bezüglich möglicher Belastungen durch Schall und Schattenschlag nicht unwohl würde? Mit den geplanten Standorten werden die Nachteile für die Anwohner maximiert und unsere Lebensqualität den wirtschaftlichen Interessen untergeordnet! Und dagegen wehren wir uns.
Es wäre interessant zu wissen, ob Herr Loderer noch immer für mehr Opferbereitschaft werben würde, wenn in seiner eigenen Nachbarschaft diese Planungen vorangetrieben würden? Es ist natürlich leicht, nach dem St. Floriansprinzip anderen Menschen diese WKA vor die Nase zu planen, wenn man selber nicht betroffen ist! Die erneuerbaren Energien sind auf die nachhaltige Akzeptanz in der Bevölkerung angewiesen. Wie Herr Loderer sind wir für einen Ausstieg aus der Atomenergie. Aber wir sind für eine Nachhaltigkeit im doppelten Sinne: Nutzung der Windkraft im Einklang mit dem Bürgerwohl.